Ayurveda = die Lehre vom Leben

Ayurveda im Naturhof Stillachtal

Ayurveda - ein universelles Zusammenspiel der Elemente

Die über 5000 Jahre alte Lehre des Ayurveda sieht alles stets im Zusammenhang. Einzelne Komponenten bringen die Einheit unseres Systems in ein Ungleichgewicht, das wir beispielsweise als ein Krankheitsbild oder ein Schmerzsymptom erfahren. Und dieses System ist so sensibel dass es auf kleinste Erschtterungen reagiert. So wie die Pflanze auf dem Feld auf die Sonne und den Wind und den regen reagiert. Im Ayurveda wird nichts losgelöst voneinander betrachtet.

So wird Sodbrennen beispielsweise genau hinterfragt. Was verursacht das Dauer schwelende Feuer im Magen? Was verbrennt mich? Welche Lebensmittel lassen mein verdauungsfeuer wieder auf effektive Art und Weise arbeiten? Wofür brenne ich und gebe ich dem Raum? Das ist so viel mehr als ein Säureblocker. Das ist Ursachenforschung anstatt Symptombekämpfung. Das ist letztlich Heilung für unser individuelles System. 

Ayurveda und Basenfasten

Oft werde ich gefragt, wie ich zum Thema Basenfasten gekommen bin. Und die Antwort ist: über meine ayurvedische Ausbildung. Sie war der Grundstein für die Begeisterung an den vielschichtigen Ernährungsthemen. Diese Erkenntnis, dass wir über die Ernährung wichtige und wichtigste Weichen in unserem Leben stellen können, beschäftigt mich jeden Tag auf's Neue, und es ist ein Bedürfnis dies mit den Menschen zu teilen. Aus der ayurvedischen Lehre heraus ist es in unserer heutigen Zeit und im Bezug auf unsere gesellschaftlichen Ansprüche, sehr häufig so, dass unser Dosha VATA (Element Luft) aus dem Gleichgewicht gerät, ganz einfach, weil es sehr beeinflussbar ist durch Faktoren wie Stress oder Unregelmäßigkeiten im Lebenswandel. Befindet sich Vata in der Störung ist es wichtig hier wieder etwas Erdung ins System zu bringen. Und das finden wir auf jeden Fall im ganzheitlichen Basenfasten. Hier nähern wir uns unserer Basis mit viel Wurzelgemüse, mit warmen Gerichten, schon zum Frühstück, mit viel sanfter Bewegung in der Natur, mit der Zuwendung an uns selbst. 

So gibt es für mich nicht ayurvedisch oder basisch, sondern eins fließt ins andere, aber Ayurveda ist und bleibt mein persönlicher Türöffner.

Herzlichst Ihre Gloria Thaumiller

Agni - das Verdauungsfeuer im Ayurveda

Es gibt zwei Arten von Verdauungsfeuer das eine Jat-Agni ist für die äussere Verdauung zuständig. Diese äussere Verdauung findet im Magen und Dünndarm statt.
Danach ist alles im Blutkreislauf und kommt zur Leber und in der Leber werden aus Materie (Nahrung) Atome gebildet, wie zum Beispiel Hautzellen, Muskelzellen ect. Für diese Umwandlung ist das But-Agni verantwortlich und diese hat 5 Unterarten von Gewebefeuer:

  • Akkasha Agni
  • Vata Agni
  • Tejas Agni
  • Appa Agni
  • Pritivi Agni

 
Das Verdauungsfeuer kann vier verschiedene Formen haben:

  • Tikshen Agni = zu starkes Feuer
  • Mand Agni = zu schwaches Feuer
  • Asham Agni = schwankendes Feuer
  • Scham Agni = harmonisches Feuer 

Im Mund und im oberen Magen befindet sich die süsse Verdauung. Im unterem Bereich des Magens und im Dünndarm die saure Verdauung und im Dickdarm die scharfe Verdauung.
Wichtig: Versuche niemals ein schwaches Verdauungsfeuer zu einem starken Verdauungsfeuer zu machen! Oder umgekehrt, oder aus einem schwachen ein harmonisches Verdauungsfeuer!
 
Anzeichen für Agniproblematik:

  • Kannst du Hunger empfinden?
  • Durst?
  • Hautrötungen
  • Übelkeit
  • Trägheit, Müdigkeit
  • Blähungen, flüssiger Stuhl, zu fester Stuhl, übel riechender Stuhl, viel Toilettenpapier
  • Juckender Anus
  • Belegte Zunge
  • Brennende Augen....

Die Geschmacksrichtung im Ayurveda

  • süss: aufbauend und kühlend
  • herb/bitter: abbauend und kühlend
  • salzig: aufbauend und erhitzend
  • sauer: aufbauend, abbauend, erhitzend und kühlend
  • scharf: aufbauend und erhitzend


Der süsse Geschmack 
fördert die Gewichtszunahme, vitalisiert, wirkt harntreibend und abführend. Negative Eigenschaften wären Übergewicht, Lymphknoten, Würmer und Diabetes.
 
Der herbe Geschmack 
wirkt zusammenziehend und aufsaugend. Wirkt entzündungshemmend und fördert die Heilung. Harnbeschwerden, Trockenheit, Darmkontraktion, Nervenkrankheiten und Impotenz sind die Folgen einer Überdosis.

Der bittere Geschmack 
fördert die Verdauung, regt den Appetit an, senkt Fieber und entgiftet den Körper. Zu viel davon greift das Nervensystem an, wirkt schwächend auf der emotionalen Ebene, führt zu Übelkeit und Trockenheit.

Der salzige Geschmack 
wirkt appetitanregend, verdauungsfördernd, Auswurf fördernd und wirkt befeuchtend. Bei einen Übermaß führt der salzige Geschmack eher zu Trockenheit, graune Haaren, Hautkrankheiten und Impotenz.
 
Der saure Geschmack 
wirkt appetitanregend, fördert die Verdauung und wirkt Windtreibend. Kann aber auch das Blut zerstören, Entzündungen und Schwellungen begünstigen, zu Sehstörungen führen, Übelkeit und Blutungen fördern.

Der scharfe Geschmack 
wirkt appetitanregend, reinigend, tötet Würmer und führt zu Gewichtsreduktion. Zu viel führt zu Bewusstlosigkeit, Übelkeit, Hitze, Durst und Impotenz.
 

  • süss, sauer und salzig für dünne Menschen und für Kinder geeignet
  • bitter, herb, wirkt zusammenziehend und abbauend

Lebensmittel - ihre Bestandteile, ihre Wirkung und ihre Verdaulichkeit

Ayurvedische Gewürzkunde und ihre Wirkung auf den Körper

Anis: kalt, kühlend, verdauungsfördernd, scharf und leicht. Macht schwere Speisen leicht verdaulicher und wirkt gegen Blähungen.Gleicht Vata aus, reduziert Pitta und Kapha
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Bockshornklee: warm, leicht und bitter. Stärkt die Muskulatur. Reguliert Vata, reduziert Pitta und erhöht Kapha.

Ingwer: leicht, trocken und scharf. Verantwortlich für den Stoffwechsel, regt die Organe an und reguliert den Wasserhaushalt. Kann das Vata etwas stören, erhöht Pitta und reduziert Kapha.


Kardamom: süß, scharf, trocken, kalt. Nährt das Gehirn, verdünnt das Blut und tötet Bakterien. Ist appetitanregend und hilft bei Übelkeit. Beruhigt Vata, gleicht Pitta aus erhöht Kapha.

Kokos: kalt und süß. Viel Eiweiß, sehr gut verdaulich und das beste Öl überhaupt. Reguliert Vata und reduziert Pitta. Erhöht Kapha.

Koriandersamen: kühl, süß und leicht. Wirken blähungstreibend und harntreibend, regen den Appetit an, machen Wurzelgemüse und stärkehaltige Nahrungsmittel bekömmlicher. Harmonisieren Vata, reduzieren Pitta und gleichen Kapha aus.


Kreuzkümmel: scharf, heiß und trocken. Wirkt gegen Blähungen und ist Harntreibend. Gut gegen Hämorrhoiden. Reguliert Vata, erhöht Pitta und reduziert Kapha.


Muskat: bitter, scharf, zusammenziehend, heiß. Aphrodisierend, regt die Gallenproduktion an und ist gut bei Durchfall. Gleicht Vata und Pitta aus und erhöht Kapha.


Pfeffer: heiß und scharf. Regt den Stoffwechsel an und erhöht das Verdauungsfeuer. Gut bei Fieber, wirkt harntreibend. Reduziert Vata und Kapha und erhöht Pitta.

Safran: bitter und leicht. Entgiftet, entkrampft, wirkt aphrodisierend und ist gut bei Regelstörungen. Reduziert alle drei Doshas.

Salz: scharf und austrocknend. Ohne Salze aber keine verdauung. Salze immer wechseln, da alle verschiedene Spurenelemente haben. Erhöht Vata, Reduziert Kapha und gleicht das Pitta aus.

Zimt: scharf, süß, bitter, heiß und leicht. Zimt erhitzt den Körper von innen und fördert die Verdauung, besonders von Getreide. Herz anregend, entkrampfend, schleimlösend. Bei Schwangerschaft und Darmgeschwüren nicht im Übermaß genießen. Gleicht Vata aus, erhöht Pitta reduziert Kapha.

Honig erhitzt, Zucker kühlt, Palmzucker und Ahornsirup wirken neutral.

Sich ergänzende Nahrungsmittel und Gewürze

Ernährung und Ernährungskombinationen im Ayurveda

Grundsätzlich gilt: 
Ernährung kann dich nicht gesund machen oder heilen. Man kann nur anfangen, Dinge wegzulassen, die uns krank machen. Dinge, die für deinen Körper unverträglich sind, sollte man grundsätzlich meiden und nur Lebensmittel zu sich nehmen, die dich nähren. Natürlich können wir auch mit Gewürzen kochen und braten, also durch Veränderung der Struktur Lebensmittel verträglich machen.

Aber macht es Sinn, jeden Tag, Tag ein Tag aus, irgendwelche Tabletten zu sich zu nehmen?
Nichts anderes sind Gewürze! Gewürze sind im therapeutischen Aspekt nichts anderes als Medizin!
 
Tierische Lebensmittel: Fleisch, Milchprodukte und Eier

  • sollte man nicht untereinander mischen und jeweils Einzeln zu sich nehmen.
  • kann man kombinieren mit Blättern, Blüten, salzigen Früchten wie Zucchini, Auberginen, Paprika, sauren Früchten

Pflanzliche Nahrungsmittel: Wurzeln, Blätter, Früchte, Samen, Blüten

  • Wurzeln können untereinander beliebig gemischt werden und mit salzigen Früchten, Blüten und Blättern
  • Blätter sind mit allem kombinierbar, außer mit süßen Früchten
  • süße Früchte immer alleine verzehren
  • saure Früchte mit Fleisch, Blüten, Blättern kombinieren
  • salzige Früchte mit Fleisch, Blüten, Blättern, Samen, Milchprodukten und Eiern kombinieren
  • Samen mit Blüten, Blättern, salzigen Früchten, sauren Früchten kombinieren
  • Blüten sind mit allem kombinierbar

 
Fette und Öle gehen zu allen Nahrungsmitteln!
Rohkost: am besten nicht mischen!
 
Wichtig: Iß nicht, wenn Du traurig bist!